"Supreme King Jaden’s Evil HERO monsters return with evil versions of Elemental HERO Bubbleman and Elemental HERO Prisma, as well as the Supreme King’s new version of Neos, which has the power to take control of an opponent’s monsters."
Die aktuelle Marktsituation von Pokémon-Sammelkarten sorgt für hitzige Diskussionen unter Händlern und Sammlern. Zahlreiche YouTuber und Brancheninsider warnen vor einer massiven Marktverdrängung kleiner Händler und lokaler Geschäfte. Doch ist die Lage wirklich so dramatisch, oder profitieren einige Akteure gezielt von der Panikmache?
Seit der Erweiterung Surging Sparks berichten Händler weltweit von “verlorener” Ware, ein Problem, das sich mit Prismatic Evolutions fortsetzte und auch für das kommende Set Reisegefährten prognostiziert wird. Die Rede ist von strenger Limitierung, insbesondere bei der englischen Ware – ein Muster, das sich in der Vergangenheit bewährt hat.
Die Lieferkette von Pokémon-Produkten ist komplex: Von der Produktion bis zum Endkunden durchläuft die Ware zahlreiche Stationen. Doch nicht jede Ware erreicht den Markt. Stattdessen wird ein Teil der Ware zurückgehalten – sei es durch Zwischenhändler oder Großhändler, die auf langfristige Wertsteigerung setzen. Denn eines ist sicher: Pokémon-Produkte sind nicht nur Sammelobjekte, sondern auch lukrative Wertanlagen.
Durch die anhaltende Beliebtheit der Marke steigen die Preise weiter. Kleinere Händler erhalten weniger Ware, da sich entlang der Lieferkette einige Akteure bedienen und von der steigenden Nachfrage profitieren. Das bedeutet: Solange Konsumenten bereit sind, hohe Preise zu zahlen, wird sich an der Situation nichts ändern. Wer gegensteuern will, hat nur eine Möglichkeit: Mit dem Geldbeutel abstimmen und selektiver kaufen.
Trotz aller Verknappung wird von Sets wie Surging Sparks, Prismatic Evolutions und den kommenden KP09 und KP10 genug Ware produziert. Allerdings gelangen nicht alle Produkte in den Einzelhandel, sondern werden gezielt zurückgehalten, um langfristig enorme Gewinnmargen zu erzielen. Die Preissprünge sind enorm: Von regulären 20 % Gewinn pro Trainerbox bis hin zu 500–600 % in wenigen Monaten.
Für kleine Einzelhändler bedeutet dies eine schwierige Ausgangslage: Während sie immer weniger Ware erhalten, dominieren große Akteure den Markt. Der versprochene Reprint von Prismatic Evolutions ist sogar erschienen – jedoch kann man hier genau sehen, dass die Ware nie den Verbrauchermarkt erreicht hat.
Große Händler setzen zunehmend auf B2C-Geschäfte statt auf B2B, da der direkte Verkauf an Endkunden deutlich profitabler ist. Ein einfaches Rechenbeispiel: Warum eine Box für 30 € an einen Zwischenhändler verkaufen, wenn der Endverbraucher bereit ist, 100 € zu zahlen?
B2B bringt zwar Vorteile wie weniger Kundenanfragen, mehr Flexibilität in der Preisgestaltung und einen effizienteren Verkaufsprozess. Doch der aktuelle Markt macht den Direktvertrieb an Privatkunden zunehmend lukrativer. Werbung und Marketing werden zweitrangig – solange man die Ware besitzt, findet sie reißenden Absatz. Kein Großhändler muss hohe Marketingkosten aufwenden, um Pokemon Ware für einen hohen Preis an einen Endkunden zu verkaufen. Man muss als Händler nur Ware haben, und diese wird einem aus der Hand gerissen.
Das Jahr 2025 wird viele kleine Läden aus dem Pokémon-Geschäft drängen, während sich große Player neu positionieren. Wir werden erleben, dass klassische Einzelhändler verschwinden und stattdessen Unternehmen den Markt übernehmen, die bisher vor allem im B2B-Bereich tätig waren. Pokémon bleibt eine Goldgrube – aber nur für diejenigen, die sich die Ware sichern können. Wir haben vor Prismatic Evolutions klar kommuniziert, dass es keinen Restock oder Reprint geben wird. Der versprochene Reprint scheint eingetroffen zu sein, jedoch ist die Ware weltweit nicht vorhanden. Neue Produkte wie Booster Bundles hatten keinen Softlaunch mehr, und für Reisegefährten gibt es dazu auch noch keine Infos. Es scheint, dass Pokemon ihre Arbeit erledigt hat, jetzt fragt sich nur, wer die Ware für sich selbst behalten hat.
Als Händler haben wir natürlich einen tieferen Einblick in die Entwicklungen des kommenden Sets. Aus dem Chaos rund um Prismatic Evolutions haben wir unsere Lehren gezogen und passen unsere Vorbestellungen zukünftig so an, dass wir das Beste aus der Situation machen.
Unsere Produkte werden zunächst als Platzhalter in den Katalog aufgenommen. Gleichzeitig möchten wir das Hobby wieder stärker als Gemeinschaftserlebnis gestalten. Dafür planen wir besondere Events und geheime Drops, die über Discord, Social Media und spezielle Community-Aktionen stattfinden werden. So bringen wir Sammler und Fans wieder näher zusammen.
Unsere öffentlichen Vorbestellungen – beginnend mit Reisegefährten und Destined Rivals – werden künftig erst kurz vor dem Release angeboten.
Und wenn ihr mal von einem geheimen Drop hört, dürft ihr das gerne euren Freunden erzählen. Wir möchten die Community enger zusammenbringen.
Mit Destined Rivals verabschieden wir uns zudem von Reservierungen. In der Vergangenheit haben Kunden per Vorkasse bestellt und bis kurz vor Release gewartet – ein unsicheres System, das wir nicht weiterführen möchten. Daher wird es keine Vorbestellungen mehr geben, die mit langen Wartezeiten oder Unklarheiten verbunden sind.
Der aktuelle Pokémon-Markt ist angespannt – das wissen wir alle. Doch unser neues System hat sich bereits bewährt: Bei Reisegefährten haben wir es erstmals getestet und weniger als 1 % unserer Bestellmengen vorab verkauft. Erst wenn unsere finalen Zahlen feststehen, wird der öffentliche Vorverkauf starten – transparent und zuverlässig. Alle Details findet ihr dann in unserem Release-Kalender auf unserer Website.
Dank unserer Anpassungen konnten wir uns aus dem Prismatic Evolutions-Fiasko befreien. Unser Fokus für 2025 liegt nun darauf, unsere Lieferkette zu stärken und uns auf nachhaltige Lösungen zu konzentrieren. Stornierungen soll es nicht mehr geben – stattdessen setzen wir auf Sicherheit und Verlässlichkeit.
Für uns Händler beginnt die Vorbereitung auf eine neue Erweiterung bereits drei Monate, bevor die breite Öffentlichkeit Zugang zur Ware erhält. Unser oberstes Ziel ist es, die Lieferkette auszubauen. Wir haben bereits erste Informationen zu KP10 – Destined Rivals erhalten und möchten euch diese offen und transparent mitteilen – auch wenn die Nachricht nicht jedem gefallen wird.
Die Verfügbarkeit von KP10 wird stark eingeschränkt sein, und die Ausgangssituation für Händler wird noch schlechter als bei Prismatic Evolutions.
Normalerweise können wir Händler unsere gewünschten Mengen bei Distributoren und Großhändlern vorab angeben. Diese Bestellungen werden üblicherweise gekürzt, weshalb eine kluge Kalkulation unerlässlich ist. Bei Prismatic Evolutions war dies ebenfalls der Fall – jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Der Vorverkauf war für uns Händler zunächst unlimitiert, bevor ab 2025 starke Einschränkungen eintraten.
Bei Journey Together konnten wir ebenfalls unlimitiert bestellen, wurden aber durch den enormen Hype mit massiven Kürzungen konfrontiert. Der Markt verändert sich, und wir müssen unsere Prognosen entsprechend anpassen.
| Set | Vorverkauf | Kürzungen | Tatsächliche Mengen |
|---|---|---|---|
| Stellar Crown | Unlimitiert | Regulär | Erwartete Mengen erhalten |
| Surging Sparks | Unlimitiert | Regulär | Weniger als erwartet |
| Prismatic Evolutions | “Unlimitiert” | Stark | Weniger als erwartet |
| Journey Together | Unlimitiert | Sehr starke Kürzungen | 99 % Stornierungen erwartet |
| Destined Rivals (KP10) | Limitiert | Keine Kürzungen | Kaum Ware verfügbar |
Für KP10 verschärft sich die Situation weiter. Bereits beim Vorverkauf werden wir von allen Distributoren stark limitiert. Unsere Prognosen zeigen, dass wir pro Zulieferer nur 1–2 Cases pro Produkt erhalten werden. Gespräche mit anderen Unternehmen bestätigen, dass sie mit denselben Einschränkungen kämpfen.
Da wir heute schon genau wissen, welche Mengen uns bei KP10 zur Verfügung stehen, wird der Vorverkauf entsprechend restriktiv ausfallen:
✅ Streng limitiert auf 1 Stück pro Haushalt
❌ Kein Platz für Tricks – Sammelbestellungen durch Familienangehörige oder andere Mittel werden nicht berücksichtigt
Aufgrund der extrem geringen Verfügbarkeit müssen wir uns auf sehr hohe Preise einstellen. Die Hoffnung bleibt, dass Pokémon selbst diese Situation entschärft – doch aktuell sieht es nicht danach aus.
“Wenn wir eine sichere Menge zu KP10 bestellen können, warum machen wir dann keine Vorbestellungen? Weil diese Menge nicht sicher ist – Sobald der Marktpreis steigt, überlegen sich alle Großhändler und Distributoren nochmal, wie viel Ware sie wirklich an Händler ausliefern wollen. Wir werden weniger erhalten, wenn der Marktpreis hoch geht. Im B2B sind wir als “Kunden” verpflichtet, unsere Bestellungen zu kaufen, aber die “Verkäufer” im B2B müssen nicht alles liefern, was der Kunde bestellt.
Jahr für Jahr müssen Konsumenten durch die inflationäre Preisentwicklung tiefer in die Tasche greifen. Bereits 2023 reduzierte Pokémon die Anzahl der Booster in Trainerboxen von 10 auf 9 – eine erwartete Preissteigerung blieb jedoch aus. Händler konnten weiterhin Displays und Trainerboxen zu den gewohnten Preisen anbieten.
Doch nun verändert sich der Markt drastisch.
Ein Blick auf die aktuellen Preise verdeutlicht die Entwicklung:
Obwohl die UVP für Booster-Displays von der Pokémon Company über Jahre hinweg unverändert blieb, sehen wir nun deutliche Marktverschiebungen.
Ich erinnere mich noch an das Jahr 2000: Ein Booster-Pack kostete 5 Mark, nach der Euro-Umstellung waren es 5 Euro. Dieser Preis hielt sich lange stabil. Ein 36-Booster-Display wurde daher stets mit einer UVP von 180 € (36×5€) angesetzt – doch Händler boten es immer günstiger an.
Interessanterweise hat sich der Einkaufspreis für Händler seit Jahren nicht verändert. Dennoch steigen die Verkaufspreise, obwohl Pokémon weiterhin in gleichen Mengen druckt.
Die Realität ist, dass die Preissteigerung nicht an gestiegenen Produktionskosten liegt. Vielmehr werden Produkte in der Lieferkette bewusst verknappt – ein Phänomen, das wir bereits aus anderen Branchen kennen.
Durch die hohen Gewinnmargen ist mittlerweile eine absurde Vielfalt an Verkäufern auf dem Markt:
Wir sehen Parallelen zu anderen Märkten:
„Nvidia-Grafikkarten kosten heute 3.500 € statt 2.000 € UVP – eine künstliche Verknappung sorgt für steigende Preise. Hersteller sind zwar verpflichtet, ihre Produkte zum UVP anzubieten, aber da es keine Fristen gibt, steigen die Preise kurz nach Release und bleiben dauerhaft über der UVP.“
Kommt uns das nicht verdammt bekannt vor?
Wir erwarten, dass englische Pokémon-Produkte künftig wesentlich teurer werden. Die günstigsten Preise werden sich auf UVP-Niveau einpendeln – oder weit darüber.
Deutschsprachige Karten hingegen werden sich in eine Richtung entwickeln, die wir bereits von italienischen, französischen oder spanischen Produkten kennen:
⏩ Eher wertlos für Sammler und Spieler – Englisch bleibt die Hauptsprache für das westliche Pokémon-Sammelkartenspiel.
Unsere Vorbestellungen bleiben weiterhin offen, und wir setzen alles daran, unsere Beschaffung fortzusetzen. Noch immer warten wir auf offene Bestellungen der ersten veröffentlichten Produkte, darunter Trainerboxen, Poster-Kollektionen, Mini Tins und Überraschungsboxen.
Auch wenn die Ware langsam, aber stetig eintrifft, bleibt die Realität ernüchternd: Wir können jedes Mal weniger Kunden beliefern, als wir ursprünglich gehofft hatten. Doch wir bleiben dran.
Die Herausforderungen, die wir bereits bei Prismatic Evolutions erleben, werden sich 2025 noch weiter verschärfen:
Ein Beispiel? Die Super Premium Kollektion wird aktuell bereits für über 750 € gehandelt. Der offizielle Einkaufspreis für Händler? Gerade einmal 70 €.
Wir scheuen uns nicht, solche Zahlen offen zu legen – Transparenz war immer unser Ansatz.
Doch was passiert, wenn wir nur 2–3 dieser Boxen insgesamt erhalten? Wir können sie schlicht nicht regulär anbieten. Stattdessen bleibt uns nur eine Wahl: Sie entweder als Reserve im Lager zu halten oder sie zur Deckung unserer Betriebskosten zu nutzen und für ähnliche Preise verkaufen.
Unsere Strategie war immer klar:
✅ Hohe Stückzahlen verkaufen
✅ Geringe Gewinnspannen, faire Preise für Endkunden
Doch Pokémon macht dieses Modell inzwischen unmöglich. Händler müssen nun denselben Gewinn mit einer Handvoll Produkten erzielen.
Und hier liegt das Kernproblem:
🛑 Wenn eine Box plötzlich für 700 € gehandelt wird, übernehmen andere Händler diesen Preis ebenfalls.
🛑 Dadurch verschärft sich die Verknappung weiter: Händler erhalten nicht einmal mehr die eine versprochene Box pro Distributor, da diese wie oben angesprochen, in der Lieferkette gestohlen werden.
🛑 Diese Boxen verschwinden aus der offiziellen Lieferkette – und tauchen stattdessen direkt auf dem Sekundärmarkt für 700 € auf.
Während Händler ihre Bestellungen storniert bekommen, bringen andere die Ware lieber direkt an Endkunden, statt sie zum normalen Preis an uns weiterzugeben. Wenn Kunden weiterhin bereit sind, 700€ für diese eine Box zu zahlen, werden wir Händler die Boxen nicht mehr erhalten. Großhändler werden diese nicht mehr an uns Händler zustellen, stattdessen verkaufen sie selbst die Boxen an Privatkunden.
Es bleiben nur zwei Wege:
1️⃣ Umstieg auf andere TCGs
2️⃣ Wachstum auf das Niveau großer Ketten wie Edeka oder Müller, um die Sonderbehandlung der Distributoren zu erhalten
Der Markt für Pokémon-Karten wird sich weiter verändern – doch eines ist sicher: Die aktuellen Entwicklungen sind für Händler und Endkunden gleichermaßen problematisch. In der Nahrungskette stehen wir ein Schritt höher als der gewöhnliche Endverbraucher. Auch wir leiden durch dieses korrupte Verhalten in der Lieferkette. Wenn Kunden weiterhin bereit sind, zu hohe Preise zu zahlen, werden wir Kleinhändler aussterben, und Kunden werden weiterhin über eine Knappheit belogen, die nicht existiert.
